Der VfL Bochum hat am 22. Spieltag sein Auswärtsspiel in der Fußball-Bundesliga nach einem enttäuschenden Auftritt gegen den SV Werder Bremen mit 0:3 (0:2) verloren. Der Ausfall von gleich mehreren Leistungsträgern konnte nicht kompensiert werden.
Kurzfristig fehlte auch noch Abwehrchef Ivan Ordets, weshalb Trainer Thomas Letsch eine rundum erneuerte Viererkette aufbot und die Startelf auf insgesamt sechs Positionen veränderte. Von Beginn an war auffällig, dass sich zwei Mannschaften mit ähnlicher Spielanlage gegenüberstanden.
Während die Bochumer mit ihren langen Bällen Philipp Hofmann suchten, war für die Bremer Niclas Füllkrug der Zielspieler. In einer ereignisarmen Anfangsphase überlies der VfL überwiegend den Gastgebern den Ball, stand selbst tief und lauerte auf schnelle Umschaltsituationen.
Ab der 20. Minute kam etwas mehr Stimmung auf den Platz. Der erste Schuss aufs Tor gehörte den Bochumern. Zunächst stand Kevin Stöger dem Abschluss von Jordi Osei-Tutu noch im Weg und kam dann seinerseits aus kurzer Distanz frei zum Schuss, traf den Ball aber nicht richtig (26.).
Auf der anderen Seite zeigten die Gastgeber, was Effizienz ist. Osei-Tutu verlor auf der Außenposition das Kopfball-Duell gegen Bremens Anthony Jung. In der Mitte war die VfL-Verteidigung zu weit weg von Füllkrug, der mit dem ersten Bremer Torschuss zur Führung verwandelte (29.).
VfL: Riemann - Lampropoulos (Förster, 46.), Masovic, Schlotterbeck, Stafylidis - Kunde (Goralski, 87.), Stöger (Osterhage, 65.) - Osei-Tutu, Asano (Broschinski, 65.), Antwi-Adjei - Hofmann (Ganvoula, 82.).
Tore: 1:0 Füllkrug (29.), 2:0 Schmidt (43.), 3:0 Ducksch (59.)
Gelbe Karten: Friedl (45.), Pieper (47.), Jung (80.) / Schlotterbeck (45.), Hofmann (51.)
Schiedsrichter: Florian Badstübner
Danach zog sich der SVW etwas zurück. Bochum wurde mutiger, stand dadurch aber defensiv offener. Ein eigener Freistoß führte zum zweiten Gegentreffer. Bremen konterte die aufgerückte VfL-Defensive aus, die in der Rückwärtsbewegung zu ungeordnet war. Niklas Schmidt wurde sträflich freigelassen (43.). Mit dem 0:2-Rückstand ging es in die Kabine.
Auch in Halbzeit bot sich den 4100 mitgereisten VfL-Fans dasselbe Bild. Bremen wirkte wacher, Bochum lief zumeist hinterher und kam in Zweikämpfen meistens einen Schritt zu spät. So auch vor dem 0:3.
Erhan Masovic legte Füllkrug an der eigenen Strafraumkante. Bremens Freistoß-Spezialist Marvin Ducksch nahm sich der Sache an und schoss frech unter der springenden VfL-Mauer durch (59.) - die Entscheidung nach einer knappen Stunde.
Die Gastgeber hatten auch in der Folge das Spiel komplett unter Kontrolle. Bochum war bemüht, kam in den zweiten 45 Minuten aber zu keiner einzigen aussichtsreichen Torchance. Wie zu Beginn der Partie war auch die Schlussphase ohne sehenswerte Aktionen und trudelte in letzten Minuten aus.
Vor dem Derby gegen Tabellenschlusslicht FC Schalke nächste Woche (Samstag, 4. März, 15:30 Uhr) ist der VfL Bochum damit wieder auf einen direkten Abstiegsplatz gerutscht.